Geistertouren und „scary“ Halloween-Events, gespenstische Spukhäuser und gruselige Schlösser, paranormale Phänomene, Kostümwettbewerbe oder Halloween-Dekorationen – im US-Bundesstaat Oklahoma ist im Vorfeld von Halloween ein buntes und gruseliges Spektrum an gänsehauterzeugenden Attraktionen und Events geboten.
Durch das historische Fort Reno kann man beispielsweise am Abend mit einer Laterne in der Hand, u.a. durch die Kapelle und über den Friedhof, auf Tour gehen. Man erfährt über paranormale Erscheinungen wie schwere Schritte, die man im Fort bei Nacht hören soll, über Bilder, die von den Wänden fallen, Wasserhähne, die automatisch laufen, mysteriöse Schatten oder ein Geistermädchen.
In Tulsa könnte man in einem „verhexten“ B&B übernachten und mit dem Paranormal Investigation Team of Tulsa auf „haarsträubende“ Tour gehen. Tulsa Spirit Tours bietet Ghost Tours zu Spukplätzen in der Stadt. So geht es bei der „Party Bus Tour“ vorbei an Gilcrease Home & Tomb, am berühmten Tulsa Cave House und an diversen Electronic Voice Phenomena (EVPs). Es gibt alternativ einen „Haunted Pub Crawl“ und eine „Ghosts, Girls, Guitars & Gunslingers Tour“.
Bei den Guthrie Ghost Walks geht es um Einschusslöcher und Schießereien im Saloon, aber auch um paranormale Aktivitäten und Forschungen. Auf geschichtsträchtigem Pflaster schlendert man 90 Minuten lang durch die historische Altstadt von Guthrie, vorbei an viktorianischen Häusern, deren Mauern noch sprechen sollen. Ein Stopp liegt am Gefängnis, dem ersten im Südwesten, andere sind der älteste Saloon in Oklahoma und die Eisenbahnstation, an der die ersten Siedler ihre Landansprüche geltend machten.
Auf Guthries Summit View Cemetery liegt übrigens seit 1977 ein gewisser Elmer McCurdy begraben. Elmer war Outlaw, Alkoholiker und Mitglied einer eher erfolglosen Bande, die um die Jahrhundertwende das Städtchen Guthrie in Aufruhr versetzte. Er kam bei einem Shootout 1911 um. Sein Leichnam wurde nach Pawhuska gebracht, einbalsamiert und als „Mumie“ öffentlich ausgestellt. Ein Zirkusmann erschwindelte sich als Pseudo-Familienangehöriger dort die Leiche und kaufte sie dem Beerdigungsinstitut ab. Der Tote wechselte anschließend mehrmals den Besitzer und spielte im Lauf der nächsten Jahrzehnte in Kuriositätenshows, auf Volksfesten und bei Zirkusauftritten eine Rolle. In den 1970er-Jahren wurde in Long Beach/Kalifornien der Tote, dessen Namen man längst vergessen hatte, in einem Vergnügungspark ausgestellt und eines Tages brach beim Transport ein Arm ab. Nun erst wurde klar, dass es sich tatsächlich um einen Leichnam handelt und nicht – wie angenommen – um eine Puppe! Man fand heraus, dass es sich um die sterblichen Überreste von McCurdy handelte und er fand endlich, nach mehr als 60 Jahren auf „Tournee“, in Guthrie seine letzte Ruhe. Die Stadt ließ große Mengen an Beton auf den Sarg gießen, um zu sichern zu gehen, dass McCurdys Leichenruhe nie mehr wieder gestört würde.
Gemütlich beginnen die Hunter's Home Ghost Stories in Park Hill. In diesem Antebellum-Palast gibt es zunächst Cookies und Cider für die Besucher, dann kommen die kostümierten Geschichtenerzähler an die Reihe. Man sagt, in diesem Haus würden Sklaven auf dem Grundstück herumwandern und es gäbe einen mysteriösen schwarzen Hund. Auch eine unbekannte Frau und ein kleines Mädchen sollen schon gesichtet worden sein.
Die erste Sichtung von Bigfoot soll 1970 erfolgt sein, durch eine Gruppe von Highschool-Kids auf den nebligen Landstraßen nahe der Ortschafts Talihina. Einer der Jungen soll zum nahen Wald geschlendert sein und dort voller Schrecken ein Wesen erblickt haben, das später „Green Hill Monster“ genannt wurde: eine grässliche Figur, größer als jeder Mensch und komplett behaart. Der Junge rannte weg, die Gruppe suchte das Weite und berichtete der Polizei von ihrem Erlebnis. Diese ermittelte, fand nur totes Wild, verbot jedoch, den Wald in Zukunft zu betreten. Mehr über diverse Sichtungen und Treffen gibt es beim Honobia Bigfoot Festival & Conference, die nahe dem Beavers Bend State Park jährlich stattfindet.
Der Gruselfaktor des Hex House in Tulsa basiert auf einer eher grausamen Legende: Carol Ann Smith, soll in den 1940ern zwei Frauen als religiöse Sklaven im dunklen, unbeheizten Keller ohne Essen für sieben Jahre gehalten und deren Gehalt kassiert haben. Zeugnisse okkulter Aktivitäten und zwei Särge wurden gefunden. Die Polizei ermittelte, doch Smith wurde nie des Mordes angeklagt, kam allerdings ins Gefängnis. Sie floh nach ihrer Entlassung aus dem Staat, während ihr Haus bis zum Abriss 1975 v.a. unter Jugendlichen ein beliebter „Geheimtreff“ blieb. Der Keller ist noch heute unter dem Parkplatz erhalten und es entstand eine gruselige „Walk-through“-Attraktion mit Blinklichtern und furchteinflößend-makabren Räumen.
Beim Haunted Castle Halloween Festival im Castle of Muskogee ist für Spannung und Aufregung gesorgt. Es handelt sich um Oklahomas größte Spukattraktion, einem Halloween Theme Park auf einem Viertel Quadratkilometer Fläche. Innen und im Freien sind Verkaufsstände, Spiele, Shows, Fahrtgelegenheiten und elf „spooktacular events“ – für alle Altersstufen und von harmlos bis extrem – geboten. Im Haunted Village startet der Ghost-Trip, ungefährlich mit Essen und Trinken, Pony-Reiten, Wahrsagern und Ähnlichem. Wenn die Sonne untergeht, kommt das Haunted Castle Halloween Festival dann richtig in Schwung, mit vielen Gänsehautattraktionen. Es gibt einen Dark Castle Zombie Hunt mit Infrarot-Angriffswaffen, die „zombie bullets“ abfeuern. Ein Spaziergang durch den Wald auf dem Trail of Blood, durch die Domus Horrificus oder die Casa Morte, ist ebenfalls nicht zu verachten. Dazu gibt es eine Haunted Maze oder Haunted Hayrides, mittelalterliche Kerker und Folterkammern.
Zur „spooky night“ im Museum lädt das Will Roger Memorial Museum in Claremore ein. „Halloween Night at the Museum“ ist eine Kombination aus “trick-or-treating” und Museumsbesuch. Auf dem Gelände gibt's süße Kleinigkeiten, ein Trambolinhaus lädt ein und Kinder sollten in Kostüm erscheinen, denn damit kann man einen Preis gewinnen. Im National Cowboy & Western Heritage Museum in Oklahoma City geht es beim „Steampunk Festival“ am 29. Oktober rund, wenn Kids ihre eigenen Accessoires kreieren und kleine Roboter aus Alltagsmaterialien bauen können. In Oklahoma City ist überhaupt viel geboten: vom Frontier City Fright Fest über eine Spooky Pooch (Haustier-) Parade in den Myriad Gardens bis zum Enchanted Treat Trail im Scissortail Park unter dem Motto „Hansel & Gretel“. Mehr Infos zu den zahlreichen Angeboten in Oklahomas Hauptstadt finden sich unter: www.visitokc.com/blog/all-posts/post/tricks-and-treats-halloween-festivities-in-okc