Wandern oder Radeln, Fischen oder Paddeln, Climbing oder Star Gazing, Reiten oder Camping - in Oklahomas 32 State Parks und zwölf Ökoregionen ist all dies und noch viel mehr möglich. Als kleiner Ausschnitt aus der breiten Palette an Angeboten sollen im Folgenden drei ungewöhnliche Freizeitaktivitäten vorgestellt werden.
1. Wilde Tiere in der Prärie
„Wildlife & Birdwatching“ wird in der Joseph H Williams Tallgrass Prairie Preserve bei Pawhuska groß geschrieben. Einst umspannte diese Hochgrasprärie ein Areal von Texas bis Minnesota und hinein in die kanadische Provinz Manitoba. Heute sind von dem Paradies für Botaniker gerade noch rund vier Prozent erhalten. Hier in Oklahoma befindet sich der größte unter Schutz stehenden Abschnitt der Hochgras-Prärie – gut 16 ha. Er war 1989 mit dem Erwerb der historischen Barnard Ranch und das Engagement der Nature Conservancy entstanden. Das Areal hat eine besondere Vielfalt an Flora und Fauna zu bieten, 700 Pflanzen-, 300 Vogel- und 80 Säugetier-Arten sollen hier zuhause sein. Auf einer Scenic Route geht es durch das Schutzgebiet, Ausgangs- und Endpunkt ist die Ortschaft Pawhuska. Die Gesamtstrecke misst rund 80 km und kann in zwei Stunden gemütlich abgefahren werden.
Die beste Zeit für das „Birding“, für Vogelbeobachtung, ist von April bis Oktober. Prairie-Chicken, migrierende Singvögel, Schnäpper, Cardinale, Waldschnepfen, aber auch Eulen, kann man ebenso sehen wie im Herbst diverse Habichte, Kornweihen, Stein- und Seeadler. Das Gras erreicht bis September meist eine Höhe von mindestens zwei Metern – und wie die Bäume ringsum verfärben sich auch die Gräser in wunderschöne herbstliche Farben.
An Säugetieren lassen sich außer dem Weißwedelhirsch Gürteltiere, Biber, Marder, Coyoten, aber auch Murmeltiere und Rotluchse beobachten. Die wahren Stars der Tallgrass Prairie Preserve sind jedoch die Bison. Mehr als 2.000 freilebende Exemplare sind seit ihrer Wiederansiedlung hier zu Hause. Im „Bison Unit“ des Schutzgebietes führt eine Rundstrecke vorbei an den Park-Headquarters mit Laden, an vier Aussichtspunkten, Picknickplätzen und Nature Trails sowie dem historischen Ranch-Bunkhouse von 1920. Etwa Mitte Mai werden jedes Jahr 600 bis 700 Bisonkälber geboren und von da ab, bis Mitte Juni hinein, präsentieren sich auch die Wildblumen in ihrer schönsten Form. Die perfekte Zeit für einen Besuch!
2. Wilde Wasser in der Stadt
In vielen der State Parks von Oklahoma befinden sich auch Seen, an deren Ufern verschiedene Boote ausgeliehen werden können um die Schönheiten der Natur ringsum vom Wasser aus zu entdecken. Absolut ungewöhnlich sind jedoch die tosenden Fluten mitten in der Großstadt Oklahoma City. In Sichtweite der Skyline sorgt direkt am Oklahoma River, wie der North Canadian River hier genannt wird, der Riversport Adventure Park im Boathouse District für vielerlei "feuchtes Vergnügen", von Whitewater Rafting bis Wildwasser-Kajakfahren.
Der künstliche Wildwasserkanal dient nicht nur Profisportlern als Trainings- und Wettkampfstätte, auch Besucher können hier Ruder- oder Kajak-Unterricht nehmen, an Whitewater Rafting-Touren teilnehmen oder – ideal für Anfänger! – mit einem Kajak durch einen etwa 400 m langen „ruhigeren“ Kanal paddeln. Das Angebot im Riversport Adventure Park bietet jedoch noch mehr: Surfer werden sich auf den Wellen von Surf OKC wohlfühlen, und Stand-up Paddleboarding wäre eine weitere Option. Dazu gibt es einen „Adventure Course“ – den welthöchsten sogar –, den gut 24 m hohen SandRidge Sky Trail – dazu u.a. Ziplines, eine Sky Slide, Ski OKC und Minigolf. Nach all den Aktivitäten lädt schließlich der „Big Water Grill“ zur einer Stärkung ein.
3. Wilde Natur in Oklahomas State Parks
Wie wär's mit Höhlenforschung? „Caving“ kann man beispielsweise in den Alabaster Caverns nahe der Ortschaft Freedom. Für Kinder gibt's hier eigene Gänge und wer mag kann sogar eine Nacht in einer Höhle namens Water Cave (mit einem Wasserfall) verbringen. Die Höhlen im Robbers Cave State Park in Wilburton nutzten sogar schon berühmte Outlaws wie Jesse James oder Belle Starr. Die Höhlen liegen in den Sans Bois Mountains im Südosten Oklahomas, Teil der Ouachita-Bergkette, die sich bis ins benachbarte Arkansas erstreckt und dessen höchster Berg, der Mount Magazine etwa 840 m hoch ist. War die dicht bewaldete Berglandschaft einst ein beliebtes Versteck, ist sie heute ein einladendes Ziel für die ganze Familie mit großartigen Übernachtungsangebotene und vielerlei Freizeitaktivitäten.
Ebenfalls um Steine geht's im Gloss Mountain State Park. Selenitgips (Marienglas) ist hier zu finden und Besucher können sogar bereit gestellte Stücke als Souvenir mit nach Hause nehmen. Sandig wird's hingegen im Little Sahara State Park - eine Sanddünen-Landschaft. Die Dünen erreichen Höhen von 7 bis 20 m und sind Ablagerungen prähistorischenr Zeiten, als der Cimarron River noch die ganze Region überflutete. Heute erkundet man die Dünen bevorzugt in Dune Buggies oder ATVs, oder beobachtet das Treiben gemütlich mit Ferngläsern von einem Observation Decks aus.
In den Black Mesa State Park zieht es vor allem Astronomie-Fans. Wegen der Abgeschiedenheit ist es hier nachts wirklich dunkel und deshalb handelt es sich um einen der besten Spots zur Sternbeobachtung. Wanderer können zudem zum Gipfel der Black Mesa aufsteigen und auf dem Weg dorthin versteinertes Holz bewundern. Weitere Fossilien finden sich im Sequoyah State Park, wo man auf dem Fossil Trail Rückstände von Meereslebewesen und Mollusken bei genauem Hinsehen an den Felsen entdecken kann.
Ungewöhnliches Regenwald-Feeling bietet schließlich der Natural Falls State Park. Hier wachsen Farne, Moose und andere seltene Pflanzen. Im Salt Plains State Park stößt man hingegen mitten im Land auf Salzwasser. Der Great Salt Plains Lake ist in prähistorischen Zeiten entstanden, als ein Meer das ganze Areal bedeckte.